Zitate September - Dezember 2021

Medien-Zitate September 2021 - Dezember 2021

(Ältere Zitate siehe Archiv!)


Keine politische Agitation!

„Wir LehrerInnen sind stets bemüht, unseren SchülerInnen die bestmögliche Bildung zu vermitteln. Der Schutz der Gesundheit aller am Schulleben Beteiligten ist uns ein besonderes Anliegen. Wir nehmen dafür viel auf uns. Unsere Bemühungen dürfen nicht durch politische Agitationen an unseren Schulen zunichte gemacht werden.“
Mag. Herbert Weiß, Vorsitzender der AHS Gewerkschaft, zur Demonstration vor der Volksschule Voitsberg.


Zufriedenheit beeinflusst Qualität!

„Mehr als je zuvor muss dem Wohlergehen von Lehrkräften, Ausbildenden und pädagogischem Personal im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung Aufmerksamkeit geschenkt werden, das ein wichtiger Faktor für die Qualität der allgemeinen und beruflichen Bildung ist, da es nicht nur die Zufriedenheit des Lehrkörpers, sondern auch die Qualität des Unterrichts beeinflusst. Darüber hinaus muss die Attraktivität des Lehrberufs erhöht und der Beruf als solcher aufgewertet werden; dies wird immer wichtiger, da EU-Länder sich mit einem Mangel an Lehrkräften und einer Alterung des Lehrkörpers konfrontiert sehen.“
Entschließung des Rates zu einem strategischen Rahmen für die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung mit Blick auf den europäischen Bildungsraum und darüber hinaus (2021-2030). In: Amtsblatt der Europäischen Union vom 26. Februar 2021, S. 6.


Bildungssystem im internationalen Vergleich

„Internationale Vergleiche von Bildungsstrukturen rückten in den letzten Jahren verstärkt ins politische und wissenschaftliche Interesse. Das österreichische Bildungssystem positioniert sich weltweit und im Vergleich zu anderen EU- oder OECD-Staaten insgesamt gut.“
Statistik Austria (Hrsg.), Bildung in Zahlen 2018/19. Schlüsselindikatoren und Analysen (2020), S. 118.


High expectations...

„Education systems today have high expectations of their teachers in terms of pedagogical knowledge and expertise. […] Such high expectations need to be rewarded with an adequate status, autonomy, salary and societal value to keep teaching an attractive job as many systems are challenged with teacher shortage and high attrition. Teachers also need a stronger acknowledgement as experts of teaching and learning.“
OECD (Hrsg.), Teaching as a Knowledge Profession (2021), S. 148.


Elternbildung und Kinderkompetenz

„Das wohl am häufigsten untersuchte Strukturmerkmal des häuslichen Lernumfelds stellt der sozioökonomische Status einer Familie (SES) dar. Umfassende Studien konnten den positiven Einfluss auf die mathematischen, naturwissenschaftlichen und sprachlichen Kompetenzen von Vorschulkindern belegen. Ebenso lassen sich Belege für den positiven Einfluss der mütterlichen bzw. elterlichen Bildung auf allgemeine kognitive, aber z. B. auch auf mathematische Kompetenzen von Vorschulkindern finden. Ein höherer SES sowie eine höhere elterliche Bildung gehen demnach mit einer höheren Kompetenz junger Kinder einher.“
Dr. Jana Kähler u. a., Naturwissenschaftliche Kompetenz von Vorschulkindern (2020), S. 5.


Mathematik-Spitzenleistungen 10-Jähriger:

„More than half of the fourth grade students reached the Advanced International Benchmark in Singapore (54 %), and one-third or more did so in Hong Kong SAR (38 %), Korea (37 %), Chinese Taipei (37 %), and Japan (33 %). Northern Ireland had about one-fourth (26 %) of its students reaching the Advanced International Benchmark, and England and the Russian Federation had about one-fifth (21 % and 20 %, respectively).“
IEA (Hrsg.), TIMSS 2019. International Results in Mathematics and Science (2020), S. 37.
In Österreich waren es 9 %. (Quelle: ibidem, S. 38.)


Dank an die Gewerkschafts-Vorsitzenden

„Einmal mehr möchte ich den Vorsitzenden der fünf Lehrergewerkschaften für Ihren Verhandlungserfolg danken. Sie haben durch Ihr beharrliches Agieren eine gute Regelung für Angehörige einer Risikogruppe und für schwangere Kolleginnen erreicht.“
Mag. Gudrun Pennitz, Vorsitzende der ÖPU Österreich, 25.11.2021.


...fernab jeder Normalität!

„Wir wollen keine geschenkte Matura haben, aber wir können nur das Wissen wiedergeben, das wir uns bis jetzt angeeignet haben. […] Wir werden in die Vor-Corona-Normalität zurückgepresst, sind aber fernab jeder Normalität.“
Leoni Vesenmayer, Schülerin einer Abschlussklasse im BORG Nonntal, In: Stefanie Ruep, Schule im Lockdown: Das ist für die Psyche nicht so geil, Der Standard (online), 24.11.2021.


Klare Regelungen nötig!

„Wir bräuchten in einer so bedrohlichen Situation klare schulische Regelungen – und kein politisches Kommunikationsdesaster. […] Alle möglichen politischen Bildungsexperten melden sich zu Wort, sie hantieren mit Begriffen, von denen sie oft gar nicht wissen, was sie bedeuten, wenn sie ,Hybrid-Unterricht‘ und ‚Distance Learning‘ sagen. Das schafft ein hohes Maß an Verunsicherung.“
Paul Kimberger, Vorsitzender der ARGE LehrerInnen, In: Karin Leitner, Lehrergewerkschafter zu Schulen: Bräuchten klare Regelungen, Tiroler Tageszeitung (online), 23.11.2021.


Wissenschaftsskepsis ausgeprägt!

„Ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung konstruiert sich eine eigene Welt, nimmt Statistiken nicht zur Kenntnis und vermutet hinter wissenschaftlichen Befunden geheime Kräfte. Wir sehen im Europavergleich, dass die Wissenschaftsskepsis in Österreich besonders stark ausgeprägt ist.“
BM Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann in: Norbert Swoboda, „Es ist immer ein Balanceakt“, Kleine Zeitung vom 15. November 2021, S. 6.


Hochwertiger Unterricht ist wichtig!

„PISA-Daten deuten darauf hin, wie wichtig hochwertiger Unterricht für die Verbesserung der Lernerfolge der Schüler ist. Eine Möglichkeit, das Schulwesen dabei zu unterstützen, die besten Kandidaten als Lehrkräfte zu gewinnen, besteht darin, höhere Gehälter anzubieten. Will man gute Lehrkräfte gewinnen und die kompetenten halten, geht es jedoch nicht nur um die Erhöhung der Gehälter. Dazu gehören auch die Qualität der Aus- und Weiterbildung vor und während der Berufsausübung und das Ansehen von Lehrkräften in der Gesellschaft.“
OECD (Hrsg.), Bildung auf einen Blick 2021 (2021), S. 387.


Gehälter und alternative Beschäftigungsmöglichkeiten wesentliche Faktoren

„Die Bildungssysteme konkurrieren mit anderen Sektoren der Wirtschaft um hoch qualifizierte Absolventen, da sie sie als Lehrkräfte gewinnen wollen. Forschungsergebnisse zeigen, dass Gehälter und alternative Beschäftigungsmöglichkeiten wesentliche Faktoren der Attraktivität des Lehrerberufs sind. Die Gehälter von Lehrkräften in Relation zu denen von Beschäftigten in Berufen mit ähnlichen Ausbildungsanforderungen und die zu erwartenden Einkommenssteigerungen können einen großen Einfluss darauf haben, ob sich Absolventen dafür entscheiden, den Lehrerberuf auch wirklich aufzunehmen bzw. ihn langfristig auszuüben.“
OECD (Hrsg.), Bildung auf einen Blick 2021 (2021), S. 436.


Menschen unterscheiden sich...

„Menschen unterscheiden sich […] hinsichtlich ihrer Fähigkeiten, Bedürfnisse und Präferenzen, daher versuchen die meisten Bildungssysteme, unterschiedliche Arten von Bildungsgängen und Formen der Bildungsteilnahme anzubieten, insbesondere in den höheren Bildungsbereichen einschließlich Sekundarbereich II und Tertiärbereich.“
OECD (Hrsg.), Bildung auf einen Blick 2021 (2021), S. 170.


Lesekompetenz

„Die Ergebnisse der jüngsten Erhebungsrunde der Internationalen Schulleistungsstudie PISA 2018 zeigen, dass Bildungssysteme mit kleineren Klassen in der Unterrichtssprache eine höhere durchschnittliche Lesekompetenz aufweisen als Systeme mit größeren Klassen.“
OECD (Hrsg.), Bildung auf einen Blick 2021 (2021), S. 384.


Fähigste für den Lehrerberuf

„Es gibt überzeugende Belege, dass die Qualität der Lehrkräfte der wichtigste bestimmende Faktor innerhalb der Schule für die Leistungen der Schüler ist, daher müssen konzertierte Anstrengungen unternommen werden, um die Fähigsten für den Lehrerberuf zu gewinnen und eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu bieten.“
OECD (Hrsg.), Bildung auf einen Blick 2021 (2021), S. 482.


Unterdurchschnittlich...

„2018 gaben die OECD-Länder im Durchschnitt 4,9 % ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Bildungseinrichtungen vom Primar- bis zum Tertiärbereich aus, wobei es große Unterschiede zwischen den einzelnen Bildungsbereichen gab. Im Durchschnitt betrug der Teil der nationalen Ressourcen, der für die nicht tertiären Bildungsbereiche aufgewendet wurde (Primar-, Sekundar- und postsekundarer, nicht tertiärer Bereich), 3,4 % des BIP, wesentlich mehr als der für den Tertiärbereich aufgewendete Teil (1,4 % des BIP).“
OECD (Hrsg.), Bildung auf einen Blick 2021 (2021), S. 289.
Anmerkung: Österreichs nicht tertiären Bildungsbereichen standen 2018 nur 3,0 % des BIP zur Verfügung, dem Tertiärbereich 1,7 %. (Quelle: ibidem, Abb. C2.1.)


Zurück zu mehr Leistungsbewusstsein

„Wir müssen wieder zu einer etwas leistungsbewussteren Schule zurück. Die Matura ist eine wichtige Prüfung. Sie bestätigt eine allgemeine Hochschulreife, die damit letztlich den europäischen Hochschulraum für unsere jungen Menschen eröffnet. Mit weiteren Erleichterungen beschneidet man letztendlich Chancen. Wir haben aber Änderungen installiert, die bleiben. Die Einrechnung der Schulnoten der 8. Klasse nimmt viel Druck weg.“
BM Univ.- Prof. Dr. Heinz Faßmann, Kleine Zeitung, Zu leistungsbewussterer Schule zurück, 21.10.2021.


Prioritäten setzen

„Wir müssen jetzt Prioritäten setzen und schauen, dass wir die Schulen gut durch den Winter bringen. Wir haben viele Quarantänefälle, eine überaus angespannte Personalsituation, die Grippewelle ist im Anlaufen, die Pandemie nicht vorbei. Das Wichtigste ist jetzt, dass wir guten Präsenzunterricht und hohen Gesundheitsschutz für alle sicherstellen.“
Paul Kimberger (FCG), Vorsitzender der ARGE LehrerInnen. In: Lisa Nimmervoll, Ministerpost an Schulen nur montags, Der Standard, 20.10.2021, S. 10.


Zugangsbeschränkungen führen zu hohen Abschlüssen

„Bei der Analyse der Studienverläufe von Erststudien an öffentlichen Universitäten und Fachhochschulen weisen an den öffentlichen Universitäten die rigoros zugangsbeschränkten medizinischen Diplomstudien die höchste Abschlussquote (83,0 %) innerhalb von zehn Jahren auf, gefolgt von den Bachelorstudien der Künste, die ebenfalls strengen Zugangsbeschränkungen unterliegen und eine Abschlussquote von 74,4 % erreichen.“
Statistik Austria (Hrsg.), Österreichischer Zahlenspiegel, Juni 2021 (Juni 2021), S. 5.


87% der AHS-Maturanten studieren

„Der Anteil der Personen, die nach der Matura ins österreichische Hochschulsystem übertraten, war nach Absolvierung einer AHS am höchsten und lag innerhalb der ersten drei Jahre nach Abschluss bei 87,2%. Maturantinnen und Maturanten von berufsbildenden höheren Schulen begannen seltener ein Studium.“
Statistik Austria (Hrsg.), Bildung in Zahlen 2019/20. Schlüsselindikatoren und Analysen (2021), S. 62.


Fachpersonal stärken!

„Wichtig wäre, das Fachpersonal an allgemeinbildenden Schulen bei der Hinführung zu Leistung (nicht gleichzusetzen mit Überforderung) zu stärken, denn nicht selten entstehen Absenkung des Leistungsniveaus und beschönigende Notengebung auf massiven Druck seitens Eltern und auch Politik, die in Folge Probleme junger Menschen in Ausbildung und Studium beklagen.“
Dr. Christine Henry-Huthmacher u. a., Ausbildungsreife & Studierfähigkeit (2016), S. 8.


Zurück zur normalen Schule

„Auf der anderen Seite müssen wir aber auch wieder zu einer gleichsam normalen Schule zurück kommen, die auch Leistung abverlangen darf. Ich bin kein Feind des Leistungsbegriffs, ganz im Gegenteil. In einer meritokratischen Gesellschaft ist Leistung etwas extrem Wichtiges, auch etwas Entscheidendes. Zur Normalität der Schule gehört eben auch, Prüfungen zu haben und eine Matura zu haben, in einem Stil, den ich für sinnvoll erachte. Auch mit einer mündlichen Matura. Ich finde es so wichtig für junge Menschen, sich vor eine Kommission hinzustellen und über ihr Wissensgebiet zu erzählen, es verteidigen. […] Es ist auch wichtig für eine funktionierende Demokratie, dass Menschen ihre Meinung formulieren können und auch verteidigen können.“
BM Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann im Club3, dem Polit-Talk von KURIER, Krone und profil, 25.09.2021.


Stressbedingte Schwierigkeiten bei Studierenden

„Immer häufiger berichten Studierende von stressbedingten Schwierigkeiten und/oder psychischen Beschwerden, vor allem von stressbedingten gesundheitlichen Beschwerden, fehlender Studienmotivation, Versagens-/Prüfungsangst, Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten. […] Im Vergleich zur Erhebung 2015 ist der Anteil Studierender, die mindestens eine studienerschwerende psychische Beschwerde genannt haben, von 42 % im Jahr 2015 auf 48 % im Jahr 2019 gestiegen. Auch bei stressbedingten Schwierigkeiten im Studium lässt sich in diesem Zeitraum ein deutlicher Anstieg – von 49 % auf 57 % – verzeichnen.“
IHS (Hrsg.), Studierenden-Sozialerhebung 2019 (2020), S. 303-305.


Herausforderungen

„Demografische Veränderungen und massive Migrationsströme haben die Bildungssysteme vor Herausforderungen gestellt, da sich die Lehrkräfte darum bemühen, den Bedürfnissen einer immer vielfältigeren Schülerschaft gerecht zu werden.“
OECD (Hrsg.), Bildung auf einen Blick 2021 (2021), S. 36.


Enormer Spannungsbogen

„Dass es einen Konflikt gibt zwischen dem individuellen Anspruch „Mein Kind darf sich nicht anstecken oder soll gesund bleiben, auch in der Schule“, aber auch „Mein Kind hat ein Recht auf Bildung“ und dem Anspruch, dass die Gesellschaft für Gesundheit sorgen, aber auch ihre Bildungsverpflichtung einlösen muss. Das ist ein enormer Spannungsbogen, der letztlich nie zu hundert Prozent auflösbar ist.“
BM Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann, derstandard.at vom 23.09.2021.


Kinder als Opfer

„Ich finde es schlimm, wenn Kinder zum Opfer ihrer Eltern werden, nur weil diese eine Einstellung zu einer Pandemie haben, die der Faktenlage widerspricht.“
Bundesschulsprecherin Susanna Öllinger (Schülerunion), derstandard.at vom 22.09.2021.


Impfmüdigkeit bekämpfen

„Ich würde mir wünschen, dass die Impfmüdigkeit Österreichs mit einem Zusammenschluss aller Menschen und parteiübergreifend geschafft wird. Denn das müssen wir an den Schulen ausbaden. Alles das, was nicht geimpft wird, diese niedrige Quote, wirkt sich natürlich auf die Schulen aus.“
Dir. HR Mag. Isabella Zins, Vorsitzende des Österreichischen Dachverbands der AHS-Direktorinnen und -Direktoren, Ö1-Morgenjournal vom 15.09.2021.